- Geld entsteht durch die Kreditvergabe von Banken. Wenn ein Kreditnehmer einen Kredit aufnimmt, schreibt die Bank
eine Forderung in ihre Bücher, und es entsteht Geld. Die Rückzahlung des Kredits ist dabei eine zentrale Voraussetzung. - Zentralbanken spielen eine wichtige Rolle im Geldschöpfungsprozess, indem sie Mindestreserven und
Liquiditätsanforderungen festlegen. - Der Geldschöpfungsmultiplikator zeigt, wie aus einer Einlage eine viel größere Menge an Geld entstehen kann. Je niedriger der Mindestreservesatz, desto mehr Geld kann potenziell geschaffen werden.
- Der Prozess der Geldschöpfung durch Banken birgt jedoch auch erhebliche Risiken, darunter das Risiko der Überschuldung, die Möglichkeit der Schaffung von Finanzblasen und grundsätzliche ethische Bedenken.
- Für den Kreditnehmer als Privatperson kann die Kreditvergabe Chancen bieten, birgt aber auch das Risiko der Überschuldung.
- Angesichts der Risiken und Kritikpunkte gibt es Bestrebungen, das bestehende System der Geldschöpfung zu reformieren. Einige Vorschläge zielen darauf ab, die Rolle der Zentralbanken zu stärken und die Geldschöpfung stärker zu regulieren.
Auf den Punkt gebracht
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Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Das Finanzsystem ist das Herzstück unserer Wirtschaft. Doch sein Pumpmechanismus – die Schaffung von Geld durch die Vergabe von Krediten – ist für viele ein Rätsel. In diesem Artikel werfen wir Licht auf dieses Mysterium und betrachten es aus der Perspektive des Individuums, des Kreditnehmers.
Kreditnehmer spielen in unserem Wirtschaftssystem eine entscheidende Rolle. Durch ihre Bereitschaft, sich zu verschulden, ermöglichen sie den Banken, Geld zu erschaffen und den Wirtschaftskreislauf in Gang zu halten. Doch woher kommt das Geld, das sie von der Bank erhalten? Die Antwort ist erstaunlich und widerspricht oft unserer intuitiven Vorstellung.

Geldschöpfung - Wie Banken Geld aus dem Nichts erschaffen
Es ist eine verbreitete Annahme, dass Banken nur das Geld verleihen, das sie von Sparern erhalten haben. Doch in Wirklichkeit sieht das Ganze ein wenig anders aus. Tatsächlich entsteht das meiste Geld in unserer Wirtschaft, wenn Banken Kredite vergeben. Aber wie genau funktioniert das? Wie können Banken Geld aus dem Nichts erschaffen?
In diesem Artikel werden wir diese und weitere Fragen beantworten und die Rolle des Kreditnehmers in diesem Prozess beleuchten. Dabei gehen wir auch auf die damit verbundenen Risiken ein und diskutieren, wie diese Auswirkungen auf die finanzielle Stabilität und das Wohlergehen der Kreditnehmer haben können.
Bereiten Sie sich auf eine Reise durch das Herz unseres Finanzsystems vor. Am Ende dieser Reise werden Sie ein besseres Verständnis dafür haben, wie Geld wirklich funktioniert. Denn wie der berühmte Ökonom John Kenneth Galbraith einst sagte: „Das Geldsystem ist so simpel, dass es jedem Menschen entgeht, der sich weigert, es einfach zu glauben.“

Das Wunder der Geldschöpfung
Die Macht der Banken, Geld zu erschaffen
Nachdem wir nun die Bühne für unser Thema gesetzt haben, tauchen wir tiefer in den Geldschöpfungsprozess durch Banken ein. Es ist ein Prozess, der sich fast magisch anhört: Die Fähigkeit, Geld aus dem Nichts zu erschaffen.
Die Banken können diese Macht ausüben, weil sie auf dem Konzept der Forderung basieren. Wenn eine Person einen Kredit aufnimmt, macht sie ein Versprechen. Sie verspricht, das geliehene Geld mit Zinsen zurückzuzahlen. Dieses Versprechen wird als Forderung in den Büchern der Bank verbucht. Es ist ein Aktivposten für die Bank, weil es erwartete zukünftige Zahlungen repräsentiert.
Geld aus dem Versprechen
Im Gegenzug für das Versprechen des Kreditnehmers erhält dieser Geld von der Bank. Es ist wichtig zu verstehen, dass dieses Geld vor dem Kreditvertrag nicht existierte. Es wird im Moment der Kreditvergabe durch einen einfachen Buchungsvorgang geschaffen. Die Bank bucht auf der Passivseite ihrer Bilanz ein Guthaben für den Kreditnehmer. Das ist das Geld, das der Kreditnehmer in der Folge ausgeben kann.
Dieser Prozess steht im Gegensatz zur allgemeinen Vorstellung, dass Banken das Geld von Sparern nehmen und es an Kreditnehmer weiterleiten. Tatsächlich schaffen die Banken das Geld selbst, indem sie Kredite vergeben.
Die Rolle des Kreditnehmers
Der Kreditnehmer spielt in diesem Prozess eine entscheidende Rolle. Es ist sein Versprechen, das den Geldschöpfungsprozess in Gang setzt. Ohne Kreditnehmer, die bereit sind, sich zu verschulden, könnte die Bank kein neues Geld schaffen.
Im nächsten Teil unseres Artikels werden wir uns genauer anschauen, wie sich dieser Prozess auf den Kreditnehmer auswirkt und wie die Dynamik der Geldschöpfung die finanzielle Landschaft beeinflusst.

Zentralbanken und ihre Rolle in der Geldschöpfung
Die Regisseure im Hintergrund
Während wir die Funktionsweise des Geldschöpfungsprozesses durch Geschäftsbanken betrachtet haben, haben wir noch einen wesentlichen Akteur in der finanziellen Bühne nicht erwähnt: die Zentralbanken. Sie sind diejenigen, die den Prozess überwachen und Regeln und Anforderungen setzen, um das Finanzsystem stabil und funktionsfähig zu halten.
Das Konzept der Mindestreserven
Ein Schlüsselaspekt dabei ist das Konzept der Mindestreserven. Zentralbanken schreiben den Geschäftsbanken vor, einen bestimmten Teil ihrer Einlagen als Reserven bei der Zentralbank zu halten. Dieses Geld wird nicht verliehen und dient als Sicherheitspuffer für den Fall, dass zu viele Kreditnehmer ihre Schulden auf einmal zurückzahlen wollen.
Durch die Festlegung der Mindestreserven können die Zentralbanken indirekt die Geldschöpfung der Geschäftsbanken beeinflussen. Wenn die Zentralbank die Mindestreserveanforderungen erhöht, haben die Geschäftsbanken weniger Geld zur Verfügung, das sie verleihen können. Dies kann die Geldschöpfung und damit die Geldmenge im System begrenzen.
Liquiditätsanforderungen: Ein weiterer Kontrollmechanismus
Zusätzlich zu den Mindestreserven setzen Zentralbanken auch Liquiditätsanforderungen. Diese verpflichten die Geschäftsbanken, eine ausreichende Menge an schnell verfügbaren, hochliquiden Vermögenswerten zu halten. Dies soll sicherstellen, dass die Banken in der Lage sind, kurzfristige Verbindlichkeiten zu erfüllen, wie zum Beispiel Forderungen von Sparern, die ihr Geld abheben wollen.
Beide Mechanismen – Mindestreserven und Liquiditätsanforderungen – sind wesentliche Instrumente, die Zentralbanken zur Verfügung stehen, um die Geldschöpfung der Geschäftsbanken zu kontrollieren und die Stabilität des Finanzsystems zu gewährleisten.
Im nächsten Abschnitt werden wir einen Blick auf das Konzept des Geldschöpfungsmultiplikators werfen, ein Modell, das erklärt, wie aus einer ursprünglichen Einzahlung eine viel größere Menge an Geld entstehen kann.

Der Geldschöpfungsmultiplikator - Ein Blick hinter den Vorhang
Das Prinzip der Multiplikation
Nachdem wir uns mit der Rolle der Zentralbanken im Geldschöpfungsprozess beschäftigt haben, wollen wir uns nun einem weiteren interessanten Aspekt zuwenden: dem Geldschöpfungsmultiplikator. Dieses Konzept hilft uns zu verstehen, wie aus einer einzigen Einlage eine viel größere Menge an Geld entstehen kann.
Der Geldschöpfungsmultiplikator in Aktion
Stellen Sie sich vor, eine Person legt 1000 Euro auf einem Sparkonto ein. Die Bank muss einen Teil dieser Einlage, sagen wir 10 Prozent, als Mindestreserve behalten. Die restlichen 900 Euro kann sie als Kredit vergeben. Nehmen wir an, der Kreditnehmer verwendet dieses Geld, um etwas zu kaufen, und der Verkäufer legt die 900 Euro auf seinem Bankkonto ab. Die Bank kann nun erneut 90 Prozent dieser Summe verleihen und so weiter.
In diesem Prozess wird aus der ursprünglichen Einlage von 1000 Euro eine viel größere Menge an Geld. Die genaue Menge hängt vom Mindestreservesatz ab. Je niedriger dieser Satz, desto mehr Geld kann aus einer ursprünglichen Einlage geschaffen werden.
Die Begrenzungen des Multiplikators
Es ist wichtig zu beachten, dass der Geldschöpfungsmultiplikator in der Realität nicht unendlich ist. Es gibt viele Faktoren, die die Geldschöpfung begrenzen können, wie zum Beispiel die Nachfrage nach Krediten und die Risikobereitschaft der Banken. Darüber hinaus kann die Zentralbank durch die Änderung der Mindestreserven und der Liquiditätsanforderungen Einfluss auf den Multiplikator nehmen.
Im nächsten Teil werden wir uns einige Kritikpunkte und Risiken ansehen, die mit dem Prozess der Geldschöpfung durch Kreditvergabe verbunden sind. Dabei wollen wir uns besonders auf die Auswirkungen auf den Kreditnehmer konzentrieren.

Risiken und Kritikpunkte - Die Schattenseite der Geldschöpfung
Die Kehrseite des Geldschöpfungsprozesses
Nachdem wir nun einen tiefen Einblick in den Prozess der Geldschöpfung durch Kreditvergabe erhalten haben, möchten wir auch die Risiken und Kritikpunkte dieses Systems nicht unbeachtet lassen. Während die Fähigkeit zur Geldschöpfung durch Banken einen wesentlichen Bestandteil unseres Finanzsystems darstellt, birgt sie auch erhebliche Gefahren.
Das Risiko der Überschuldung
Ein erster kritischer Punkt ist das Risiko der Überschuldung. Für den Kreditnehmer bedeutet die Aufnahme eines Kredits eine finanzielle Belastung, die er über die vereinbarte Laufzeit tragen muss. Ist er nicht in der Lage, die Rückzahlung zu leisten, kann dies zu ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten führen.
Gleichzeitig sind die Banken angewiesen auf die Rückzahlung der Kredite. Wenn zu viele Kreditnehmer ihre Schulden nicht bedienen können, kann dies die Banken in Bedrängnis bringen. In extremen Fällen kann dies zu Bankenkrisen und wirtschaftlichen Rezessionen führen.
Die Schaffung von Finanzblasen
Ein weiteres Risiko besteht darin, dass der Prozess der Geldschöpfung zur Bildung von Finanzblasen beitragen kann. Wenn zu viel Geld in bestimmte Sektoren der Wirtschaft fließt, kann dies die Preise in die Höhe treiben und zu spekulativen Übertreibungen führen. Wenn die Blase platzt, kann dies zu erheblichen wirtschaftlichen Verwerfungen führen.
Die Kritik an der Geldschöpfung
Neben diesen Risiken gibt es auch grundsätzliche Kritikpunkte am Prozess der Geldschöpfung durch Banken. Einige Kritiker argumentieren, dass es unethisch ist, dass private Unternehmen – die Banken – das Recht haben, Geld zu schaffen und dafür Zinsen zu verlangen. Sie fordern, dass dieses Recht ausschließlich beim Staat liegen sollte.
Im abschließenden Teil unseres Artikels werden wir uns die Auswirkungen dieser Risiken und Kritikpunkte auf den Kreditnehmer genauer ansehen und einen Blick in die Zukunft der Geldschöpfung werfen.

Fazit - Die Geldschöpfung durch Banken und ihre Auswirkungen auf uns alle
Zusammenfassung der wichtigsten Punkte
Im Verlauf dieses Artikels haben wir uns intensiv mit dem Prozess der Geldschöpfung durch Banken beschäftigt. Wir haben gesehen, wie Geld durch die Kreditvergabe von Banken entsteht und welche Rolle das Versprechen des Kreditnehmers spielt, das Geld zurückzuzahlen.
Wir haben uns auch die Rolle der Zentralbanken angesehen, die den Prozess überwachen und durch die Festlegung von Mindestreserven und Liquiditätsanforderungen Einfluss auf die Geldschöpfung nehmen können. Mit dem Geldschöpfungsmultiplikator haben wir ein Modell kennengelernt, das erklärt, wie aus einer Einlage eine viel größere Menge an Geld entstehen kann.
Schließlich haben wir die Risiken und Kritikpunkte diskutiert, die mit diesem Prozess verbunden sind. Dazu gehören das Risiko der Überschuldung, die Möglichkeit der Schaffung von Finanzblasen und grundsätzliche ethische Bedenken gegen die Geldschöpfung durch private Unternehmen.
Die Auswirkungen auf den Kreditnehmer und ein Ausblick in die Zukunft
Für den Kreditnehmer als Privatperson kann der Prozess der Geldschöpfung sowohl Chancen als auch Risiken bergen. Einerseits ermöglicht die Kreditvergabe Investitionen und den Kauf von Waren und Dienstleistungen, die sonst nicht möglich wären. Andererseits birgt sie das Risiko der Überschuldung und kann zur finanziellen Instabilität beitragen.
Angesichts der Risiken und Kritikpunkte, die mit der Geldschöpfung durch Banken verbunden sind, gibt es Bestrebungen, das bestehende System zu reformieren. Einige Vorschläge zielen darauf ab, die Rolle der Zentralbanken zu stärken und die Geldschöpfung stärker zu regulieren. Andere fordern, das Recht zur Geldschöpfung ganz in die Hände des Staates zu legen.
Unabhängig von den genauen Lösungsansätzen zeigt sich, dass das Thema der Geldschöpfung ein hochkomplexes und zugleich hochrelevantes Feld ist, das jeden von uns betrifft. Es lohnt sich, sich damit auseinanderzusetzen und die Funktionsweise unseres Finanzsystems zu verstehen. Denn nur so können wir fundierte Entscheidungen treffen und uns aktiv an der Gestaltung unserer finanziellen Zukunft beteiligen.